G06V 30/32

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Vorverarbeitung, Merkmalsextraktion, Abgleich, Erkennung und Klassifizierung aller Arten von handschriftlichen Zeichen, Symbolen, Zeichnungen, mit Ausnahme von Unterschriften, auf der Grundlage von Trajektorien eines Stifts, Fingers usw. in Abhängigkeit von der Zeit. Die Trajektorien können mit einem Touchpad/Touchscreen oder mit einem stiftähnlichen Gerät (in Zusammenarbeit mit einer passiven oder aktiven Oberfläche) erfasst werden.

Segmentierung von Strichen, Zeichen oder Wörtern.

Text- und Zeichenerkennung anhand zeitlicher Informationen, z.B. Freiform-Handschrift, asiatische Schriften.

Erkennung von Zeichnungen anhand zeitlicher Informationen, z.B. Skizzen, Flussdiagramme, grafische oder mathematische Symbole oder Formeln, chemische Strukturformeln, redaktionelle Notizen, Prüfzeichen.

Beispiele

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Beispiel für das Erkennen eines handschriftlichen Flussdiagramms.

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Erkennen von handschriftlichen mathematischen Symbolen.

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Unistrokes für die computergestützte Interpretation von Handschriften.

Beziehungen zu anderen Klassifikationsstellen

Die Erkennung von Unterschriften wird als biometrisches Merkmal betrachtet und fällt unter die Gruppe G06V 40/30. Wenn funktionale Details zur zeitlichen Analyse der digitalen Tinte, die für die Unterschriftenerkennung verwendet wird, vorhanden sind, wird eine Doppelklassifizierung mit der vorliegenden Gruppe empfohlen. Die vorliegende Gruppe geht davon aus, dass die digitale Tinte von Haus aus mit zeitlichen Informationen versehen ist, die bei der Verarbeitung relevant sind. Ist die zeitliche Information nicht relevant, treffen die anderen unter der Gruppe G06V 30/10 aufgeführten Gruppen für die Zeichenerkennung zu.

Querverweise

Informative Querverweise

Eingabeeinrichtungen oder Einrichtungen zur Ein- und Ausgabe für den Dialog zwischen Benutzer und Rechner mit Anordnungen zur Umsetzung der Lage oder Lageveränderung eines Gegenstandes in eine codierte Form
G06F 3/03
Eingabe von Daten mittels Handschrift, z.B. Gesten oder Text, in einen Computer über eine grafische Benutzerschnittstelle [GUI] unter Verwendung eines berührungsempfindlichen Bildschirms [Touch-Screens] oder eines Digitalisiergerätes [Digitisers]
G06F 3/0488
Digitale Rechen- oder Datenverarbeitungsanlagen oder -verfahren, besonders ausgebildet für spezielle Funktionen
G06F 17/00

Glossar

digitale Tinte [digital ink]
elektronische Tinte [electronic ink]
e-ink

Technologie, die Handschrift, z.B. mit dem Finger oder einem Stift, in ihrer natürlichen Form unter Verwendung zeitlicher Informationen digital darstellt. Digitale Tinte kann auch als elektronische Tinte oder E-Ink bezeichnet werden.