G06F 16/00

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Systeme und Verfahren zum Wiederauffinden von digitalen Informationen, die in Datenbanken, Datenrepositorien oder Dateisystemen lokal oder remote gespeichert sind.

Einzelheiten der Organisation und Aufbereitung von Informationen für die Verwendung beim Wiederauffinden digitaler Informationen, z.B. Erzeugung von Informationen zur Indexierung oder Formulierung von Abfragen.

Einzelheiten der zum Wiederauffinden der Informationen verwendeten Datenstrukturen, wie Baumstrukturen, Listen oder Hashing.

Einzelheiten der Abfrageverarbeitung und der Darstellung von Abfrageergebnissen, z.B. in Textform oder in grafischer Form auf grafischen Benutzeroberflächen (GUIs).

Einzelheiten des Durchsuchens von digitaler Information.

Einzelheiten der Datenbankarchitekturen, Datenrepositorien oder Dateisystemen, z.B. physische, logische, virtuelle, zentrale oder verteilte Architekturen.

Einzelheiten der Verwaltung der in Datenbanken, Datenrepositorien oder Dateisystemen gespeicherten Daten, z.B. Tuning, Replizierung, Archivierung, Synchronisierung, Nebenläufigkeitskontrolle und Schnittstellen hierfür wie grafische Benutzeroberflächen (GUIs).

Einzelheiten der Optimierung der Speicherung und des Wiederauffindens digitaler Informationen, z.B. Deduplizierung gespeicherter Daten, anwendungsspezifisches Zwischenspeichern und Vorababruf bei Dateisystemen, (verteilten) Datenbanken oder Webbrowsern.

Systeme und Verfahren zum Wiederauffinden von Daten aus strukturierten Datenbanken und zu deren Verwaltung. Beispiele strukturierter Datenbanken sind relationale, objektorientierte, multidimensionale, räumliche, zeitliche und geografische Datenbanken.

Systeme und Verfahren zum Wiederauffinden von semistrukturierten Daten, z.B. Daten im XML-Format oder durch Kommata getrennte Werte.

Systeme und Verfahren zum Wiederauffinden von Text-, Audio-, Bild-, Video- oder Multimedia-Daten aus Datenbanken oder zur Verwaltung von Dokumentenbibliotheken.

Systeme und Verfahren zum Wiederauffinden von Informationen im World Wide Web und zum Durchsuchen des World Wide Webs.

Beziehungen zu anderen Klassifikationsstellen

Inhaltsbasiertes Wiederauffinden von Informationen in Datenbanken, die Mediendaten, z.B. Audio-, Bild- oder Videodaten, speichern. Beinhaltet den Vergleich einer Suchanfrage mit einer entsprechenden Repräsentation der Daten. Die Erzeugung der Suchanfrage und die Repräsentation der Daten kann die Analyse dieser Daten und die anschließende Ermittlung von Low- und High-Level-Merkmalen beinhalten. G06F 16/00 umfasst die Aspekte des eigentlichen Vergleichsprozesses, z.B. eines Ähnlichkeitsabgleichs. Die Analyse und Merkmalsextraktion wird durch G06F 18/00, G06T 7/00, G10H oder G10L abgedeckt, je nach Art der Daten.

Verteilte Repositorien bedingen die Verwendung von Netzwerken zur Datenübertragung. Spezielle Protokolle für den Informationsaustausch, auch auf Anwendungsebene, sind im Allgemeinen unter H04L zu finden.

Einzelheiten der physischen Datenspeicherung befinden sich grundsätzlich in G06F 3/06, G11B oder G06F 12/00.

Die reine Nutzung von Datenbanken in bestimmten Anwendungsbereichen (z.B. Systeme zur Verarbeitung von Verwaltungs- oder Finanzdaten) wird von dem jeweiligen Anwendungsbereich abgedeckt, z.B. G06Q.

Querverweise

Nichteinschränkende Querverweise in anwendungsorientierte Klassifikationsstellen

Konfigurationsmanagement, insbesondere Quellcode-Datenbanken
G06F 8/71
Suche in Quellcode-Datenbanken
G06F 8/71
Fehlerbehebung (Wiederherstellung), Sicherung (Backup), Spiegelung
G06F 11/14
Zugriffskontrolle oder Zugriffssicherheit bei Systemen und Repositorien zum Wiederauffinden von Informationen; Anonymisieren von Abfragen und Datenbankinhalten
G06F 21/00
CAD-Datenbankanwendungen
G06F 30/00
Geschäftliche, finanztechnische und verwaltungstechnische Anwendungen
G06Q 10/00-G06Q 90/00
Bildanalyse
G06T 7/00
Szenen; szenenspezifische Elemente
G06V 20/00
Zeichenerkennung; Erkennung digitaler Tinte; dokumentenorientierte bildbasierte Mustererkennung
G06V 30/00
Erkennung von biometrischen Mustern, sowie Mustern mit Bezug zu Menschen oder Tieren in Bild- oder Videodaten
G06V 40/00
Musikinstrumente; Musikanalyse
G10H
Sprachanalyse
G10L
Biologische Anwendungen
G16B
Chemische Anwendungen
G16C
Medizinische Anwendungen
G16H
Code-Umsetzung und -Kompression
H03M 7/00
Netzwerkprotokolle, Adressierung und Routing
H04L 69/00
Telefonverzeichnisse in Fernsprechsystemen
H04M
Zwischenspeicherung digitaler Bildinformation
H04N 1/21
Fernsehzeitschriften, elektronische Programmführer, Videoverteilung, interaktives Fernsehen, VOD (Video on Demand)
H04N 21/00

Informative Querverweise

Mustererkennung
G06F 18/00, G06V 10/00
Datenverarbeitungssysteme oder -verfahren, besonders angepasst an verwaltungstechnische, geschäftliche, finanzielle oder betriebswirtschaftliche Zwecke, sowie an geschäftsbezogene Überwachungszwecke
G06Q

Spezielle Klassifizierungsregeln

1. Für Dokumente, die sich damit befassen, wie eine bestimmte Art von Daten abgerufen wird oder wie die Datenbank oder das Repositorium für diese bestimmte Art von Daten strukturiert ist, sollte die Klassifizierung im Allgemeinen in der angegebenen Untergruppe für den jeweiligen Datentyp erfolgen und zwar wie folgt:

2. Wenn jedoch mehr als ein bestimmter Datentyp detaillierter beschrieben wird, sollte eine Klassifizierung in jeder der entsprechenden Untergruppen in Betracht gezogen werden.

3. Wenn überhaupt kein bestimmter Datentyp angegeben ist oder ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass der offenbarte Vorgang zum Wiederauffinden beliebiger Datentypen verwendet werden kann, z.B. einer Liste alternativer Datentypen, und im Fall "generischer" Datentypen sind Untergruppen unter G06F 16/90 zu verwenden.

4. Beim Abruf von annotierten Daten/Metadaten kann der für den Abruf verwendete Datentyp sich in manchen Fällen von dem Datentyp unterscheiden, der schließlich abgerufen werden soll, beispielsweise, wenn Textdokumente über zugehörige Bilder wiederaufgefunden werden.

In diesem Fall sollte die Klassifizierung nach dem Ausmaß der zu jedem Aspekt offenbarten Details erfolgen:

Bei Fällen, die beide Aspekte in hohem Maße betreffen, kann eine doppelte Klassifizierung gerechtfertigt sein.

Hinweis: Viele Probleme mit generischen Datentypen gemäß Regel 3 ergeben sich bei Dokumenten, die Abfragesysteme/-verfahren unter Verwendung von Metadaten beschreiben, wobei der Datentyp der letztendlich abgerufenen Daten beliebig ist oder eigentlich keine Rolle spielt. Mit dem oben genannten Vorgehen können diese Dokumente einfach nach dem Datentyp, der für den Abruf verwendet wird, klassifiziert werden und in der Metadaten-Untergruppe nach der Untergruppe für den allgemeinen Datentyp. Eine ähnliche Vorgehensweise kann angewendet werden, wenn man zum Durchsuchen eines Datentyps einen anderen Datentyp verwendet.

Zum Beispiel: das Durchsuchen eines Satzes von Audiodateien anhand der Titel oder der die Audiodateien darstellenden Bilder, soll in "Durchsuchen von Audiodaten" klassifiziert werden. Falls einige interessante Aspekte auch eine Klassifizierung unter dem Durchsuchen anhand von Text bzw. Bildern rechtfertigen, sollte eine doppelte Klassifizierung erfolgen. Auch hier ist die Klassifizierung unter "Durchsuchen von allgemeinen Daten" in Betracht zu ziehen.