C09B

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Anthracen-Farbstoffe auf Basis eines Anthracenkerns, der nicht mit einem anderen Ring kondensiert ist, der mit einem oder mehreren carbocyclischen Ringen kondensiert ist, der mit einem oder mehreren heterocyclischen Ringen kondensiert ist, mit oder ohne carbocyclische Ringe;

Indigoide Farbstoffe, Küpenfarbstoffe, Diaryl- oder Triarylmethanfarbstoffe; Oxyketonfarbstoffe

Acridin-, Azin-, Oxazin- oder Thiazinfarbstoffe;

Chinoline oder Polymethinfarbstoffe;

Hydrazonfarbstoffe; Triazenfarbstoffe

Azofarbstoffe; einschließlich Farbstoffe hergestellt durch Diazotieren und Kuppeln, hergestellt durch Kuppeln des diazotierten Amins mit sich selbst und hergestellt durch Bilden der Azogruppe auf anderem Wege als durch Diazotieren. Enthalten sind außerdem besondere Verfahren beim Ausführen der Kupplungsreaktion, die Herstellung von Azofarbstoffen aus anderen Azoverbindungen, Azofarbstoffe, welche Onium-Gruppen enthalten sowie Metallkomplexe von Azofarbstoffen.

Porphine und Azaporphine; Chinacridone, Schwefelfarbstoffe, Formazanfarbstoffe, Tetrazoliumfarbstoffe; Nitro- oder Nitrosofarbstoffe; Chinonimide; Azomethinfarbstoffe; Azofarbstoffe enthaltend andere chromophore Systeme; synthetische Farbstoffe unbekannter Konstitution; Naturfarbstoffe, hergestellt aus natürlichen Quellen; Reaktivfarbstoffe;

Farblacke; Beizmittelzusammensetzungen;

Farbstoffherstellungsverfahren; Beeinflussen der physikalischen Eigenschaften, z.B. der färbenden Eigenschaften oder Druckeigenschaften, von Farbstoffen ohne chemische Reaktion, z.B. durch Behandeln mit Lösungsmitteln;

Verfahrensmerkmale bei der Herstellung von Farbstoffpräparaten;

Farbstoffpräparate besonderer physikalischer Art, z.B. Tabletten, Farbfolien.

Querverweise

Einschränkende Querverweise

Diese Klassifikationsstelle umfasst nicht:
Gärungsverfahren oder Verfahren unter Verwendung von Enzymen zur gezielten Synthese von chemischen Verbindungen
C12P

Nichteinschränkende Querverweise in anwendungsorientierte Klassifikationsstellen

Färben von Lebensmitteln; Lebensmittelfarbe an sich
A23L 5/40
Kosmetika oder ähnliche Zubereitungen; Permanente Haarfärbemittel
A61K 8/00, A61Q 5/10
Überzugsmittel, z.B. Anstrichstoffe, Firnisse oder Lacke; Tinten
C09D

Informative Querverweise

Vervielfältigungs- oder Aufzeichnungsverfahren unter Verwendung von Farbstoffen
B41M 5/00
Herstellung von Beizverbindungen
C01 , C07
Acyclische, carbocyclische oder heterocyclische Verbindungen, die andere Elemente als Kohlenstoff, Wasserstoff, Halogen, Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Selen oder Tellur enthalten
C07F
Verwendung von anorganischen oder nichtmakromolekularen organischen Stoffen als Zusatzstoffe
C08K
Verwendung von Farbstoffen in Reinigungsmittelgemischen
C11D 3/40
Verwendung von Farbstoffen bei der Herstellung von synthetischen Filamenten oder dgl.
D01F
Färben von Textilien, Leder, Pelze oder festen makromolekularen Stoffen
D06P
Verwendung von Farbstoffen in Papier oder Faserbreimischungen (Pulpe)
D21H

Glossar

Säurefarbstoffe

Säurefarbstoffe sind wasserlösliche anionische Farbstoffe, die auf Fasern wie Seide, Wolle, Nylon und modifizierten Acrylfasern in neutralen bis sauren Färbebädern angewendet werden. Die Bindung an die Faser ist, zumindest teilweise, auf die Salzbildung zwischen anionischen Gruppen in den Farbstoffen und kationischen Gruppen in der Faser zurückzuführen. Säurefarbstoffe sind nicht direktziehend gegenüber Fasern auf Cellulosebasis. Die meisten synthetischen Lebensmittelfarben fallen in diese Kategorie.

Azofärben

Azofärben ist ein Verfahren, bei dem ein unlöslicher Azofarbstoff unmittelbar auf der Faser erzeugt wird. Dies wird durch das Behandeln einer Faser sowohl mit Diazo- als auch mit Kupplungskomponenten erreicht. Mit passender Regulierung der Bedingungen im Färbebad reagieren die beiden Komponenten um den gewünschten unlöslichen Azofarbstoff zu erzeugen. Dieses Färbeverfahren ist insofern einzigartig, als dass die endgültige Farbe durch die Auswahl der Diazo- und Kupplungskomponenten bestimmt wird. Dieses Verfahren verliert durch die toxischen Eigenschaften der verwendeten Chemikalien beim Färben von Baumwolle an Bedeutung.

Basische Farbstoffe

Basische Farbstoffe sind wasserlösliche kationische Farbstoffe, die vor allem auf Acrylfasern angewendet werden, jedoch auch Verwendung beim Färben von Wolle und Seide finden.

Üblicherweise wird dem Färbebad Essigsäure hinzugefügt, um die Aufnahme des Farbstoffes durch die Faser zu unterstützen. Basische Farbstoffe finden auch beim Färben von Papier Verwendung.

Direktes Färben

Direktes oder substantives Färben wird üblicherweise in einem neutralen oder leicht alkalischen Färbebad am oder nahe dem Siedepunkt und unter Hinzufügen von entweder Natriumchlorid (NaCl) oder Natriumsulfat (Na2SO4) durchgeführt. Direktfarbstoffe werden auf Baumwolle, Papier, Leder, Wolle, Seide und Nylon angewendet. Ebenfalls werden sie als pH-Indikatoren und als biologische Anfärbereagenzien verwendet.

Dispersionsfarbstoffe

Dispersionsfarbstoffe wurden ursprünglich zum Färben von Celluloseacetat entwickelt und sind wasserunlöslich. Die Farbstoffe werden in Gegenwart eines Dispergiermittels fein gemahlen und als Paste oder sprühgetrocknet als Pulver vertrieben. Ihr Haupteinsatzzweck ist das Färben von Polyester, sie können jedoch auch zum Färben von Nylon, Cellulosetriacetat und Acrylfasern verwendet werden. In manchen Fällen ist eine Färbetemperatur von 130°C erforderlich und es wird ein unter Druck stehendes Färbebad verwendet. Die sehr feine Teilchengröße ergibt eine große Oberfläche, welche ein Auflösen zur Aufnahme durch die Faser erleichtert. Die Färbegeschwindigkeit kann durch die Wahl des verwendeten Dispersionsmittels während des Mahlens wesentlich beeinflusst werden.

Farbstoff

Farbstoff ist eine farbige Substanz, die eine Affinität zu dem Substrat hat, auf dem sie angewendet wird. Der Farbstoff wird in der Regel in einer wässrigen Lösung aufgetragen und erfordert ein Beizmittel, um die Echtheit des Farbstoffes auf der Faser zu verbessern.

Sowohl Farbstoffe als auch Pigmente erscheinen farbig, da sie einige Wellenlängen des Lichts besser als andere absorbieren. Im Gegensatz zu einem Farbstoff ist ein Pigment im Allgemeinen unlöslich, und weist keine Affinität gegenüber dem Substrat auf. Einige Farbstoffe können mit einem inerten Salz ausgefällt werden, um ein Farblackpigment zu erzeugen, das abhängig vom verwendeten Salz ein Aluminiumlack-, Calciumlack- oder Bariumlackpigment sein kann.

Färbemittel

Färbemittel sind Substanzen, die als Farbstoff verwendet werden können oder aus denen ein Farbstoff erhalten werden kann.

Indigoide Farbstoffe

Indigoide Farbstoffe sind eine Gruppe von Küpenfarbstoffen, die in ihrer Struktur Indigo sehr ähnlich sind und sowohl zum Färben von Cellulose- und Proteinfasern als auch für den Baumwolldruck verwendet werden. Diese Farbstoffe decken einen breiten Bereich des Farbspektrums von orange bis schwarz ab. Ihre Beständigkeit gegenüber Licht und Wasser ist sehr hoch, jedoch geringer als die von polycyclischen Farbstoffen. Indigo und Thioindigo sind typische indigoide Farbstoffe. Die Bandbreite indigoider Farbstoffe wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erheblich erweitert. In der Folge wurden einige von ihnen durch andere Farbstoffklassen ersetzt; 15 bis 20 indigoide Farbstoffe werden immer noch verwendet. Die Herstellung von indigoiden Farbstoffen ist ein komplexes, mehrstufiges Verfahren. Die Ausgangsverbindungen sind verschiedene Derivate von Anilin, Naphthalin und anderen Substanzen.

Farblack

Farblack ist ein durch Reaktion zwischen einem organischen Farbstoff und einem Beizmittel gebildetes unlösliches Pigment. Die Farbe eines Farblacks ist sowohl vom verwendeten Beizmittel als auch vom verwendeten Farbstoff abhängig. Im Allgemeinen sind Farblacke nicht so farbecht wie viele anorganische Farbstoffe, jedoch sind ihre Farben brillanter.

Beizmittel

Beizmittel sind Substanzen, die beim Färben zum Fixieren bestimmter Farbstoffe (Beizfarbstoffe) von textilen Geweben verwendet wird. Entweder das Beizmittel (wenn es kolloidal ist) oder ein durch das Beizmittel erzeugtes Kolloid haftet an der Faser, zieht den kolloidalen Beizfarbstoff an und fixiert ihn. Die als Beizmittel verwendeten chemischen Verbindungen sind entweder sauer oder basisch. Saure Beizmittel (z. B. Tannin) werden mit basischen Farbstoffen eingesetzt; basische Beizmittel (z. B. Alaun, Chromalaun und bestimmte Aluminiumsalze, Chrom, Kupfer, Eisen, Kalium und Zinn) werden mit sauren Farbstoffen eingesetzt. Zu färbende textile Gewebe können zuerst mit dem Beizmittel und anschließend mit dem Farbstoff behandelt werden oder das Beizmittel und der Farbstoff können zusammen angewandt werden. Die Brillanz von bestimmten Farbstoffen, die üblicherweise nicht die Verwendung eines Beizmittels erfordern, kann deutlich erhöht werden, wenn ein solches verwendet wird.

Beizfarbstoffe

Beizfarbstoffe erfordern ein Beizmittel, welches die Beständigkeit des Farbstoffs gegenüber Wasser, Licht und Schweiß verbessert. Die Auswahl des Beizmittels ist sehr wichtig, da unterschiedliche Beizmittel die endgültige Farbe wesentlich verändern können. Die meisten natürlichen Farbstoffe sind Beizfarbstoffe, daher existiert ein breites Spektrum an Literatur, welches Färbetechniken beschreibt. Die wichtigsten Beizfarbstoffe sind synthetische Beizfarbstoffe oder Chromfarbstoffe, die für Wolle verwendet werden; diese umfassen etwa 30% der für Wolle verwendeten Farbstoffe und eignen sich besonders für schwarze und marineblaue Farbtöne. Das Beizmittel Kaliumdichromat wird zur Nachbehandlung angewandt. Es ist wichtig, zu beachten, dass viele Beizmittel, insbesondere diejenigen in der Kategorie der Schwermetalle, gesundheitsgefährdend sein können und bei ihrer Verwendung größte Vorsicht geboten ist.

Schwefelfarbstoffe

Schwefelfarbstoffe sind 2-Komponenten-Entwicklungsfarbstoffe die zum Färben von Baumwolle mit dunklen Farben verwendet werden. Das Ausgangsbad verleiht eine gelbe oder blasse gelblich-grüne Farbe. Es erfolgt eine Nachbehandlung mit einer Schwefelverbindung, um ein dunkles Schwarz zu erzeugen, wie es beispielsweise von Socken her bekannt ist. Sulfur-Schwarz 1 ist nach Volumen der meistverkaufte Farbstoff.

Küpenfarbstoffe

Küpenfarbstoffe sind im Wesentlichen unlöslich in Wasser und nicht in der Lage Fasern direkt einzufärben. Die Reduktion in Lauge erzeugt jedoch das wasserlösliche Alkalimetallsalz des Farbstoffs, der in dieser Leukoform eine Affinität für die textile Faser aufweist. Die anschließende Oxidation bildet den ursprünglichen unlöslichen Farbstoff zurück. Die Farbe von Denim ergibt sich aus Indigo, dem ursprünglichen Küpenfarbstoff.

Synonyme und Stichwörter

Abkürzungen

C. I.

Colour Index