C08G

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Makromolekulare Verbindungen, anders erhalten als durch Reaktionen, an denen nur ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen beteiligt sind, z.B. Polykondensate, wobei die Polymere

Verfahren zur Herstellung der in dieser Unterklasse vorgesehenen makromolekularen Verbindungen.

Beziehungen zu anderen Klassifikationsstellen

Beziehung mit den Unterklassen der Klasse C08 und C09

Polysaccharide und deren Derivate werden in C08B klassifiziert.

Behandlung und chemische Modifizierung von Kautschuken, einschließlich Kautschuken, die von konjugierten Dienen abgeleitet sind, werden in C08C klassifiziert.

Makromolekulare Verbindungen, erhalten durch Reaktionen, an denen nur ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen beteiligt sind (üblicherweise als Polymerisate bekannt), werden in C08F klassifiziert.

Derivate von natürlichen makromolekularen Polymeren, z.B. von Eiweißstoffen abgeleitete Produkte oder vulkanisierte Öle, werden in C08H klassifiziert.

Verarbeitung, allgemeine Mischverfahren, Nachbehandlung, soweit nicht von dieser Unterklasse umfasst, werden in C08J klassifiziert. Dies umfasst Herstellung von Lösungen, Dispersionen usw., Weichmachen, Einarbeiten von Zusatzstoffen, z.B. Einfärben oder Vormischen, Vernetzen, Herstellung von Gegenständen oder geformten Materialien, chemische Behandlung oder Überziehen von solchen Formkörpern und die Rückgewinnung oder Aufarbeitung von Rückständen. Man beachte aber folgende Punkte:

Verwendung oder Auswahl von anorganischen oder nichtmakromolekularen organischen Materialien als Zusatzstoffe werden in C08K klassifiziert.

Massen auf Basis makromolekularer Verbindungen, entweder mit anderen makromolekularen Verbindungen oder mit anderen Bestandteilen, einschließlich Massen auf Basis von Polysacchariden, Kautschuken oder natürlichen makromolekularen Verbindungen, werden in C08L klassifiziert.

Überzugsmittel und andere Zusammensetzungen von Polymeren für ähnliche Verwendungszwecke, z.B. Anstrichstoffe, Tinten, Holzbeizen und Druckpasten, werden in C09D klassifiziert.

Klebstoffe und Klebeverfahren werden in C09J klassifiziert.

Materialien für Anwendungen, soweit nicht anderweitig vorgesehen oder Verwendung von Materialien, soweit nicht anderweitig vorgesehen, werden in C09K klassifiziert. Dazu gehören Dichtungs- oder Gleitschutzmittel, Wärmeübertragungs-, Wärmeaustausch- oder Wärmespeichermittel, Bohrzusammensetzungen, lumineszierende oder tenebreszierende Materialien, Ätz-, Glänz- oder Beizmittel, Antioxidantien, Materialien zum Konditionieren oder Stabilisieren des Bodens, sowie Flüssigkristall-Materialien oder feuerfeste Materialien.

Die Unterklassen C08B-C08L sind in der Regel funktionsorientierte Unterklassen in Bezug auf die Polymere, die sie umfassen, während C09D-C09K anwendungsorientierte Unterklassen in Bezug auf die genannten Polymere sind.

Mehrfach-Klassifizierung

Biozide Wirkung, Schädlinge vertreibende, Schädlinge anlockende oder Pflanzenwachstum regulierende Wirkung von Verbindungen oder Mitteln wird außerdem in die Unterklasse A01P klassifiziert.

Die therapeutische Aktivität von Verbindungen wird außerdem in die Unterklasse A61P klassifiziert.

Die Verwendung von Kosmetika oder ähnlichen Zubereitungen wird außerdem in die Unterklasse A61Q klassifiziert.

Querverweise

Einschränkende Querverweise

Diese Klassifikationsstelle umfasst nicht:
Herstellung von Polymeren unter Verwendung von Enzymen
C12P

Informative Querverweise

Katalysatoren im allgemeinen (mit Ausnahme von Polymerisationskatalysatoren)
B01J
Chemische Geräte
B01J, B01L

Spezielle Klassifizierungsregeln

In dieser Unterklasse hat die Gruppe C08G 18/00 Vorrang vor allen anderen Gruppen. Ein weiteres Klassifikationssymbol wird angegeben, wenn die Polymere unter Knüpfung spezifischer Bindungen, für die eine geeignete Gruppe vorgesehen ist, erhalten werden.

In jeder Hauptgruppe dieser Unterklasse wird, wenn ein gegenteiliger Hinweis fehlt, in die letzte geeignete Stelle klassifiziert.

Wenn ein gegenteiliger Hinweis fehlt, sind in den Gruppen C08G 61/00-C08G 79/00 makromolekulare Verbindungen, bei deren Herstellung zwei verschiedene Bindungen in der Hauptkette geknüpft werden, nur nach der vorherrschenden Bindung zu klassifizieren.

Unter C08G 18/00 wird in den Gruppen C08G 18/28-C08G 18/69 die Zugabe von Wasser zur Herstellung von Zellkörpern nicht in Betracht gezogen.

Wenn in die Gruppe C08G 18/00 klassifiziert wird, ist es wünschenswert, den Index-Code der Gruppe C08G 101/00 (Herstellung von Zellkörpern) anzufügen.

Diese Unterklasse umfasst auch Zusammensetzungen auf der Basis von Monomeren, aus denen die in diese Unterklasse einzuordnenden makromolekularen Verbindungen gebildet werden. In dieser Unterklasse gilt:

Glossar

Polymerisate (im englischen Sprachgebrauch auch bekannt als addition polymers)

Polymere, die durch Verknüpfung ungesättigter monomerer Moleküle nach dem Reaktionsmechanismus der Polymerisation (Kettenwachstumsreaktion) gebildet werden und bei denen die Molekülformel der Wiederholungseinheit bis auf die Doppelbindung identisch mit der des Monomers ist. Beispiele für Polymerisate sind die Polyolefine, z.B. Polypropylen. (Achtung: die Additionspolymere nach deutschem Sprachgebrauch werden nach dem hiervon zu unterscheidenden Reaktionsmechanismus der Polyaddition erhalten, siehe dort.)

Additionspolymere (Polyaddukte, Polyadditionsharze)

Polymere, die durch Verknüpfung von zwei oder mehreren verschiedenen Monomeren unter Verschiebung von Wasserstoffatomen ohne Abspaltung niedermolekularer Moleküle gebildet werden (Reaktionsmechanismus Polyaddition). Beispiele für Polyadditionsharze sind die Polyurethane, z.B. aus Diisocyanaten und Diolen.

Aliphatischer Rest

Ein acyclischer oder nicht-aromatischer carbocyclischer Kohlenwasserstoffrest, der abgeschlossen wird durch eine Bindung zu:

  • einem anderen Element als Kohlenstoff,
  • einem Kohlenstoffatom, das eine Doppelbindung zu einem anderen Atom als Kohlenstoff besitzt oder
  • einem aromatischen carbocyclischen Ring oder einem heterocyclischen Ring.
Blockpolymere, Blockpolymerisate

Polymere, die durch Polyreaktion von Monomeren an ein Makromolekül gebildet werden, das Gruppen aufweist, die die Bildung neuer polymerer Ketten an einem oder beiden Enden des Ausgangsmakromoleküls ermöglichen, oder durch Polyreaktion unter nacheinanderfolgender Nutzung verschiedener Katalysatortypen oder nacheinanderfolgender Zugabe unterschiedlicher monomerer Systeme gebildet werden, ohne die polymeren Zwischenprodukte zu deaktivieren.

Kondensationspolymere (Polykondensate, Polykondensationsharze)

Polymere, die durch Verknüpfung von zwei oder mehreren verschiedenen Monomeren unter Abspaltung (Eliminierung, Kondensation) von Wasser oder anderer niedermolekularer Moleküle gebildet werden (Reaktionsmechanismus Polykondensation). Beispiele für Polykondensationsharze sind die Polyester, z.B. aus Dicarbonsäuren und Diolen.

Mischpolymere, Mischpolymerisate (Copolymere, Copolymerisate)

Bezeichnet normalerweise Polymerisate aus zwei chemisch unterschiedlichen Monomeren, aber auch Polymerisate, die mehr als zwei unterschiedliche Monomere enthalten, z.B. Terpolymerisate (drei unterschiedliche Monomere).

Pfropfpolymere, Pfropfpolymerisate

Makromolekulare Verbindungen, die durch Polyreaktion von Monomeren auf vorgebildete Polymere oder auf anorganische Materialien gebildet werden. Die vorgebildeten Polymere können Kautschuke, Polysaccharide, (Co) Polymerisate, Additionspolymere oder Kondensationspolymere sein.

Homopolymere, Homopolymerisate

Polymere, die aus Monomeren nur einer Art gebildet werden und nur eine Wiederholungseinheit besitzen.

Wiederholungseinheit (Repetiereinheit)

Die Einheit in einem Polymer, welche im Molekül durchgehend wiederholt wird; z. B. für Polyethylen ist die Wiederholungseinheit -CH 2-CH 2-, als sog. konstitutionelle und damit kleinste Wiederholungseinheit dagegen -CH 2-.

Kautschuk

a. Natürlicher Kautschuk oder von konjugierten Dienen abgeleiteter Kautschuk oder

b. Kautschuk im Allgemeinen.

Synonyme und Stichwörter

Abkürzungen

CPET

kristallisiertes Polyethylenterephthalat

DABCO

1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan oder Triethylendiamin (Aminkatalysator für Polyurethanschäume)

DBP

Dibutylphthalat

DOP

Dioctylphthalat

HDI

Hexamethylendiisocyanat

IPDI

Isophorondiisocyanat

MDI

Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat (Methylendi-p-phenyldiisocyanat)

PBT

Polybutylenterephthalat

PEEK

Polyetheretherketon

PEG

Polyethylenglykol

PEI

Polyetherimid

PEK

Polyetherketon

PEO

Poly(ethylenoxid)

PES

Polyethersulfon

PET

Polyethylenterephthalat

PPS

Polyphenylensulfid

PPSU

Polyphenylensulfon

PUR

Polyurethan

TETA

Triethylentetramin

TDI

Toluoldiisocyanat


Synonyme

  • Polycaprolactam
  • Nylon 6

  • aromatisches Polyamid
  • Aramid