C07H

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Verbindungen, die Saccharidreste enthalten, Zucker und deren Derivate, z.B.:

Nucleoside, Nucleotide und Nucleinsäuren.

Verfahren zur Herstellung der oben genannten Verbindungen.

Beziehungen zu anderen Klassifikationsstellen

In der Klasse C07 wird die Letzte-Stelle-Vorrangregel angewendet, d.h. wenn ein gegenteiliger Hinweis fehlt, wird eine Verbindung in die letzte geeignete Unterklasse klassifiziert. Während einzelne Heterocyclen enthaltende Aminosäuren in C07D klassifiziert werden, werden Peptide generell in C07K klassifiziert. In ähnlicher Weise werden Verbindungen, die Saccharidreste enthalten, mit Ausnahme von Polysacchariden, in diese Unterklasse und heterocyclische Steroide in C07J klassifiziert. Heterocyclen die andere Elemente als C, H, Halogen, N, O, S, Se, Te einschließen, werden in C07F klassifiziert.

Diese Unterklasse ist eine auf die Verbindungen selbst ausgerichtete Klasse und umfasst keine Anwendung oder Verwendung der Verbindungen gemäß der Definition dieser Unterklasse. Für die Einordnung derartiger Informationen sind in der IPC andere Stellen vorhanden, zum Beispiel:

Mehrfachklassifizierung

Eine biozide, Schädlinge anlockende oder das Pflanzenwachstum regulierende Wirkung von chemischen Verbindungen oder Mitteln wird ferner in die Unterklasse A61P klassifiziert.

Die therapeutische Aktivität von chemischen Verbindungen wird ferner in die Unterklasse A61P klassifiziert.

Die Verwendungen von Kosmetika oder ähnlichen Zubereitungen werden ferner in die Unterklasse A61Q klassifiziert.

Querverweise

Einschränkende Querverweise

Diese Klassifikationsstelle umfasst nicht:
Derivate von Aldonsäuren oder Zuckersäuren
C07C, C07D
Aldonsäuren, Zuckersäuren
C07C 59/105, C07C 59/285
Cyanhydrine
C07C 255/16
Glycale
C07D
Verbindungen unbekannter Konstitution, Glycoside
C07G
Steroidglycoside
C07J
Polysaccharide, Derivate davon
C08B
DNA oder RNA betreffend genetische Verfahrenstechnik, Vektoren, zum Beispiel Plasmide oder deren Isolierung, Herstellung oder Reinigung
C12N 15/00
Die Verwendung von Enzymen oder Mikroorganismen für die Herstellung von Verbindungen die Zuckerreste enthalten
C12P 19/00

Nichteinschränkende Querverweise in anwendungsorientierte Klassifikationsstellen

Zuckerindustrie
C13

Informative Querverweise

Brauen von Bier
C12C
Herstellung von Wein oder anderen alkoholischen Getränken
C12G
Mess- oder Untersuchungsverfahren unter Einbeziehung von Nucleinsäuren
C12Q 1/68
Elektrolytische oder elektrophoretische Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
C25B

Spezielle Klassifizierungsregeln

In dieser Unterklasse wird eine Verbindung, wenn ein gegenteiliger Hinweis fehlt, in die letzte geeignete Stelle klassifiziert.

Glossar

Heterocyclischer Rest oder Heteroring

Sind so zu verstehen, dass die oben definierten Zuckerreste davon ausgeschlossen sind.

Polysaccharide

Eine Verbindung, mit mehr als fünf Zuckerresten, die über glycosidische Verbindungen miteinander verknüpft sind.

Saccharidreste

Rest abgeleitet von acyclischen Polyhydroxyaldehyden oder acyclischen Polyhydroxyketonen oder von deren cyclischen Tautomeren durch Entfernen eines Wasserstoffatoms oder durch Austausch von Heterobindungen zu Sauerstoffatomen gegen die gleiche Anzahl von Heterobindungen zu Halogen, Stickstoff, Schwefel, Selen oder Tellur, wobei jede der folgenden Definitionen gilt:

a) der Saccharidrest

  • besteht aus einem ununterbrochenen Kohlenstoffgerüst und direkt an dieses gebundenen Sauerstoffatomen und
  • gilt als begrenzt durch jede Bindung zu einem Kohlenstoffatom einer cyclischen Struktur und durch jede Bindung zu einem Kohlenstoffatom mit drei Bindungen zu Heteroatomen, z.B. Ester- oder Nitrilgruppen und
  • enthält innerhalb des Kohlenstoffgerüsts eine unverzweigte Reihe von höchstens sechs Kohlenstoffatomen, in der mindestens drei Kohlenstoffatome – wenn das Gerüst nur vier Kohlenstoffatome aufweist, mindestens zwei Kohlenstoffatome – eine Einfachbindung zu einem Sauerstoffatom als einzige Heterobindung besitzen und wobei

    (i)     in einer cyclischen oder acyclischen Reihe mindestens ein weiteres Kohlenstoffatom zwei Einfachbindungen zu Sauerstoffatomen als einzige Heterobindungen hat, oder

    (ii)     in einer acyclischen Reihe wenigstens ein weiteres Kohlenstoffatom eine Doppelbindung zu einem Sauerstoffatom als einzige Heterobindung aufweist, wobei die besagte Reihe zusätzlich zu den Heterobindungen, die oben unter (i) oder (ii) erwähnt sind, höchstens eine Doppelbindung enthält, d.h. C=C oder gegebenenfalls ketalisiert C=O.


b) Der Saccharidrest ist ferner ein Rest, der von einem nach Ziffer (i) definierten Rest durch Austausch von höchstens vier der aufgeführten Heterobindungen zu Sauerstoff gegen die gleiche Anzahl von Heterobindungen zu Halogen, Stickstoff, Schwefel, Selen oder Tellur abgeleitet ist.