C05B

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Stoffe, die sich auf das Pflanzenwachstum lediglich durch Zufuhr von Nährstoffen, die für das normale Wachstum erforderlich sind, auswirken, oder Stoffe, die verwendet werden, um Mineraldefizite in Pflanzen zu verhindern oder zu beheben, wie nachfolgend aufgelistet.

Superphosphate, d.h. Düngemittel, hergestellt durch Umsetzung von Gesteins- oder Knochenphosphaten mit Schwefelsäure oder Phosphorsäure in solchen Mengen und Konzentrationen, dass feste Erzeugnisse unmittelbar daraus gewonnen werden; Vorrichtungen für deren Herstellung.

Düngemittel, die im Wesentlichen auf Dicalciumphosphat basieren.

Thomasphosphat; andere Schlackenphosphate

Düngemittel, die im Wesentlichen auf Alkali- oder Ammoniumorthophosphaten basieren.

Düngemittel, die im Wesentlichen auf Phosphaten oder Doppelphosphaten des Magnesiums basieren.

Durch Nassbehandlung oder Auslaugen der Rohstoffe erzeugte Düngemittel, entweder durch Behandeln mit Säuren in solchen Mengen und Konzentrationen, dass daraus Lösungen entstehen, die anschließend neutralisiert werden, oder durch Behandeln mit alkalischen Flüssigkeiten; die Vorbehandlung davon.

Durch Glühverfahren aus phosphatischen Stoffen hergestellte Düngemittel.

Organische phosphatische Düngemittel, z.B. enthaltend Phosphorsäuretriamid-Verbindungen.

Andere phosphatische Düngemittel, z.B. weiche Gesteinsphosphate, Knochenmehl.

Granulieren oder Pelletisieren von anderen phosphatischen Düngemitteln als Schlacke.

Mischungen aus phosphatischen Düngemitteln, die von mehr als einer der Hauptgruppen C05B 1/00 - C05B 19/00 umfasst sind.

Die Herstellung, Behandlung oder Umwandlung aller oben genannten Stoffe: z.B. durch chemische Mittel (z.B. Zusatz von Stabilisatoren oder Konservierungsmitteln), physikalische Mittel (z.B. Bestrahlung, Aufkonzentrierung, Reinigung, Auftrennung) oder eine Kombination sowohl chemischer als auch physikalischer Mittel, mit der Maßgabe, dass das erhaltene Produkt zur Klassifizierung in dieser Unterklasse vorgesehen ist.

Verfahren zur Herstellung phosphatischer Düngemittel, allgemein.

Beziehungen zu anderen Klassifikationsstellen

Im Gegensatz zu Düngemitteln ( C05) sind Wachstumsregulatoren (Mittel zum Beeinflussen des Pflanzenwachstums, A01N) solche Stoffe, die eine Pflanze durch chemische Modifizierung des Pflanzenmetabolismus verändern, zum Beispiel Auxine.

Materialien zum Konditionieren oder Stabilisieren des Bodens werden nach C09K 17/00 klassifiziert; C09K 17/00 umfasst auch Mischungen aus Materialien zum Konditionieren oder Stabilisieren des Bodens mit Düngemitteln, bei denen die betreffende Zusammensetzung durch die den Boden konditionierenden oder stabilisierenden Eigenschaften gekennzeichnet ist.

Mischungen aus Materialien zum Konditionieren oder Stabilisieren des Bodens mit Düngemitteln, bei denen die betreffende Zusammensetzung durch die Düngewirkung gekennzeichnet ist, werden nach C05G klassifiziert.

Während das Sachgebiet von C05B phosphatische Düngemittel als solche umfasst, umfasst A01C 3/00 Verfahren zum Behandeln von Dung und das Düngen mit Dung als solche, und A01C 21/00 umfasst Düngeverfahren als solche.

Vorrichtungen zur Herstellung von Düngemitteln können in jene Gebiete von C05 klassifiziert werden, welche für solche Vorrichtungen bestimmt sind, – z.B. C05B 1/10 – Vorrichtungen für die Herstellung von Superphosphaten. Ansonsten sollten individuelle Vorrichtungen in dem relevanten IPC-Gebiet klassifiziert werden, z.B. F26B 17/00.

Querverweise

Einschränkende Querverweise

Diese Klassifikationsstelle umfasst nicht:
Stickstoffhaltige Düngemittel
C05C
Anorganische, nicht von den Unterklassen C05B, C05C umfasste Düngemittel; Kohlendioxid erzeugende Düngemittel
C05D
Organische, nicht von den Unterklassen C05B, C05C umfasste Düngemittel, z.B. Düngemittel aus Abfall oder Müll
C05F

Informative Querverweise

Eggen mit Vorrichtungen zum Verteilen von Dünger
A01B 25/00
Düngemittelverteiler
A01C 15/00
Mähmaschinen kombiniert mit Verteilerapparaten, z.B. für Düngemittel
A01D 43/14
Gartenbau; Anbau von Gemüse, Blumen, Reis, Obst, Wein, Hopfen oder Seetang; Forstwirtschaft; Bewässern
A01G
Wurzelspeiser; Einführen von Nährstoffen in die Wurzeln
A01G 29/00
Verfahren oder Vorrichtungen zum Granulieren von Stoffen allgemein
B01J 2/00
Phosphor, dessen anorganische Verbindungen
C01B 25/00
Granulieren von Schlacke
C04B
(Organo)Phosphorverbindungen
C07F 9/02
Materialien zum Konditionieren oder Stabilisieren des Bodens
C09K 17/00

Spezielle Klassifizierungsregeln

Anmerkung:

1. Ein Bestandteil einer Düngemittelmischung oder ein einzelnes Düngemittel, das mehr als ein chemisches Element enthält, auf dem die Einteilung in Unterklassen aufbaut, wird nur in die erste geeignete Unterklasse klassifiziert. So wird ein Nitrophosphat oder ein ammonisiertes Superphosphat in C05B, aber nicht in C05C klassifiziert, Magnesiumphosphat wird in C05B, aber nicht in C05D, und Calciumcyanamid in C05C, aber nicht in C05D klassifiziert.

2. Jeder Bestandteil einer Mischung, der als wesentliche Information für eine Recherche von Interesse ist, kann auch zusätzlich zu Anmerkung (1) klassifiziert werden. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn es bei einer Recherche wichtig ist, die Suche nach Zusammensetzungen mittels einer Kombination von Klassifikationssymbolen zu ermöglichen. Eine derartige nicht zwingend erforderliche Klassifizierung sollte als "zusätzliche Information" angegeben werden.

Glossar

Düngemittel

Natürlicher oder künstlicher Stoff mit einem Gehalt der chemischen Elemente, die das Wachstum und den Ertrag von Pflanzen verbessern.

Phosphatisches Düngemittel

Eine Quelle von anorganischem und/oder organischem Phosphat. Übliche Beispiele umfassen einfaches Superphosphat – (CaH2PO4)16 – mit einem P2O5-Gehalt von circa 18% und Ammoniumphosphat mit einem P2O5 -Gehalt von circa 20%.

Thomasphosphat

Eine bei der Stahlherstellung anfallende Hochofenschlacke, welche hohe Mengen Calciumphosphat enthält.

Doppelsuperphosphat

CaH4 (PO4)2 – mit einem P2O5-Gehalt von circa 32 %.

Dreifachsuperphosphat, Tripelsuperphosphat

Ca(H2 PO4)2 – mit einem P2O5-Gehalt von circa 46-48 %.