C01B

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Die chemischen Elemente: Wasserstoff, Halogene (Fluor, Chlor, Brom, Iod und Astat), Sauerstoff, Schwefel, Phosphor, Silicium, Stickstoff, Bor, Selen, Tellur und Edelgase (Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radon).

Verbindungen, die allein aus den oben aufgeführten Elementen zusammengesetzt sind.

Kohlenstoff und dessen Verbindungen mit den oben aufgeführten Elementen, vorausgesetzt dass diese Verbindungen kein Kohlenstoffatom mit einer direkten Bindung an ein anderes Kohlenstoffatom, an ein Wasserstoffatom, an ein Halogenatom oder an ein Stickstoffatom über eine Einfach- oder Doppelbindung enthalten.

Verbindungen, die allein aus einem oder mehreren Metallatomen und Wasserstoff zusammengesetzt sind.

Peroxide und Salze der Peroxysäuren.

Sulfide oder Polysulfide des Magnesiums, Calciums, Strontiums oder Bariums.

Alkalimetallsulfide oder -polysulfide.

Thiosulfate, Dithionite und Polythionate.

Verbindungen, die Selen oder Tellur enthalten.

Azide, Metallamide und Nitrite.

Carbaminsäue und deren Salze.

Binäre Verbindungen, die ein Metall und entweder N, C oder P enthalten.

Salze von Sauerstoffsäuren der Halogene oder des Phosphors.

Verbindungen, die nur aus Kohlenstoffatomen bestehen, z.B. Fullerene, Kohlenstoffnanoröhrchen.

Phosgen und Thiophosgen.

Verbindungen, die Silicium als Silicate, Siliciumoxide oder kolloidales Siliciumdioxid enthalten, z.B. in Form von Dispersionen, Gelen, Hydroorganosolen, Organosolen.

Verbindungen, die Bor enthalten.

Substanzen mit Molekularsiebeigenschaften, aber ohne Basenaustauschereigenschaften.

Substanzen mit kombinierten Molekularsieb- und Basenaustauschereigenschaften, z.B. kristalline Zeolithe.

Synthese, Behandlung oder Umwandlung der oben aufgeführten Elemente oder Verbindungen durch:

Verfahren zur Herstellung der folgenden Verbindungen, im Allgemeinen:

Vorrichtungen:

Beziehungen zu anderen Klassifikationsstellen

Wenn in der Klasse C01 ein gegenteiliger Hinweis fehlt, wird eine Verbindung immer in die letzte geeignete Unterklasse dieser Klasse klassifiziert. Zum Beispiel wird Bleioxid statt in diese Unterklasse in die Unterklasse C01G klassifiziert.

Diese Unterklasse ist eine auf die Funktion der chemischen Elemente und deren Verbindungen ausgerichtete Klasse und umfasst keine Anwendung oder Verwendung dieser Elemente und Verbindungen gemäß der Definition dieser Unterklasse. Für die Einordnung dieser Informationen sind in der IPC andere Klassen vorhanden, zum Beispiel:

Salze, Addukte oder Komplexe, die aus einer anorganischen Verbindung dieser Unterklasse und einer organischen Verbindung der Klasse C07 gebildet sind, werden als organische Verbindungen betrachtet und in die Klasse C07 klassifiziert.

Wenn ein Verfahren mehrere Verbindungen hervorbringt, werden nur jene, die beabsichtigt oder erwünscht sind, klassifiziert. Soweit es notwendig ist, erfolgt die Klassifizierung in mehrere Unterklassen.

Mehrfachklassifizierung

Biozide Wirkung, Schädlinge anlockende oder Pflanzenwachstum regulierende Wirkung von chemischen Verbindungen oder Zubereitungen wird außerdem in A01P klassifiziert.

Die therapeutische Aktivität von chemischen Verbindungen oder medizinischen Zubereitungen wird außerdem in A61P klassifiziert.

Die Verwendung von Kosmetika oder ähnlichen Zubereitungen wird außerdem in A61Q klassifiziert.

Querverweise

Einschränkende Querverweise

Diese Klassifikationsstelle umfasst nicht:
Behandlung von anorganischen Stoffen zum Erhöhen ihrer pigmentierenden oder füllenden Eigenschaften; Herstellung von Ruß
C09C
Gezielte Herstellung von Kohlendioxid durch Gärungsverfahren oder Verwendung eines Enzyms
C12P 1/00
Herstellung von Elementen oder von anorganischen Verbindungen außer Kohlendioxid, durch Gärungsverfahren oder Verwendung eines Enzyms
C12P 3/00
Herstellung von nichtmetallischen Elementen oder anorganischen Verbindungen durch Elektrolyse oder Elektrophorese
C25B 1/00

Nichteinschränkende Querverweise in anwendungsorientierte Klassifikationsstellen

Pulver aus anorganischen Verbindungen als Ausgangsstoffe für die Herstellung keramischer Produkte
C04B 35/00

Informative Querverweise

Chemische oder physikalische Verfahren, z.B. Katalyse, Kolloidchemie; entsprechende Vorrichtungen hierfür
B01J
Anorganische Düngemittel
C05D
Organische Chemie
C07
Legierungen
C22C
Chemische Bibliotheken nur anorganische Verbindungen oder anorganische Materialien enthaltend
C40B 40/18
Verfahren zur Herstellung von chemischen Bibliotheken
C40B 50/00

Spezielle Klassifizierungsregeln

Wenn in dieser Unterklasse ein gegenteiliger Hinweis fehlt, wird eine Verbindung oder ein Herstellungsverfahren für eine Verbindung dieser Unterklasse immer in die letzte geeignete Stelle klassifiziert.

In dieser Unterklasse wurden Handelsnamen, die häufig in wissenschaftlicher und Patentliteratur gefunden werden, verwendet, um den Bereich einer Gruppe präzise zu definieren.

Diese Unterklasse ist vorgesehen für beabsichtigte oder erwünschte Produkte. Wenn ein Verfahren mehrere Verbindungen hervorbringt, müssen nur jene, die beabsichtigt oder erwünscht sind, klassifiziert werden. Jedoch können Nebenprodukte zusätzlich klassifiziert werden, wenn sie oder ihr Herstellungsverfahren für eine Recherche interessant sein könnten.

Anorganische Salze einer Verbindung, soweit nicht anderweitig vorgesehen, werden entsprechend den Verbindungen klassifiziert.

Glossar

Basenaustausch

Der Ersatz eines auf einem Material absorbierten Kations durch ein anderes.

Binäre Verbindung

Eine Verbindung, die zwei bestimmte chemische Elemente enthält und auf diese beschränkt ist.

Direkte Bindung

Erfordert eine Bindung zwischen zwei benachbarten Atomen.

Anorganische Verbindung

Eine Verbindung, die frei von Kohlenstoffatomen ist und ein nichtmetallisches Element enthält oder

eine Verbindung, die ein Kohlenstoffatom enthält und eines der folgenden Kriterien erfüllt:

  • die Verbindung darf kein Kohlenstoffatom mit einer direkten Bindung zu einem anderen Kohlenstoffatom haben oder
  • die Verbindung darf keine direkte Bindung zwischen einem Kohlenstoffatom und einem Halogen- oder Wasserstoffatom haben oder
  • die Verbindung darf keine direkte Bindung zwischen einem Kohlenstoffatom und einem Stickstoffatom über eine Einfach- oder Doppelbindung haben.

Die folgenden Verbindungen sind Ausnahmen von den oben genannten und müssen als anorganische Verbindungen angesehen werden: Verbindungen, die nur aus Kohlenstoffatomen bestehen (z.B. Fullerene), Cyanverbindungen, Halogencyan, Cyanamid, Phosgen, Thiophosgen, Cyanwasserstoff, Isocyansäure, Isothiocyansäure, Fulminsäure (Knallsäure), nicht substituierte Carbamidsäure, sowie die Salze der zuvor genannten Säuren, welche den gleichen Einschränkungen unterliegen wie für Kohlenstoffatome.

Isomorphe Zeolithe

Isomorphe Verbindungen zu Zeolithen, bei denen die Aluminium- oder Siliciumatome im Gerüst teilweise oder vollständig durch Atome anderer Elemente ersetzt sind, z.B. durch Gallium, Germanium, Phosphor oder Bor.

Metall

Alle Elemente außer den Nichtmetallen.

Metallhydrid

Verbindungen, die nur Metall und Wasserstoff enthalten.

Molekularsieb

Materialien (z.B. zeolitische, mesoporöse) mit Hohlräumen oder Kanälen, deren Größe bestimmten Molekülen einen Durchgang ermöglicht und andere daran hindert.

Nichtmetall

Die Elemente Wasserstoff, Kohlenstoff, Halogene (Fluor, Chlor, Brom, Iod und Astat), Sauerstoff, Schwefel, Phosphor, Silicium, Stickstoff, Bor, Selen, Tellur und Edelgase (Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radon).

Herstellung

umfasst Synthese, Reinigung, Abtrennung, Stabilisierung oder Verwendung von Zusatzstoffen, soweit keine gesonderte Stelle dafür vorgesehen ist.

Zeolithe

(i) kristalline Aluminosilicate mit Basenaustauscher- und Molekularsiebeigenschaften, die eine dreidimensionale Kristallgitterstruktur von tetraedrischen Oxideinheiten aufweisen;

(ii) isomorphe Verbindungen zur vorhergehenden Kategorie, bei denen die Aluminium- oder Siliciumatome im Gerüst teilweise oder vollständig durch Atome anderer Elemente ersetzt sind, z.B. durch Gallium, Germanium, Phosphor oder Bor.