A23D

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Speiseöl- oder Speisefettgemische, die eine wässrige Phase enthalten, z. B. Margarine, deren Aufbereitung sowie das Konservieren von Fertigerzeugnissen.

Andere Speiseöle oder - fette, z.B. Backfette, Backöle, mikrobielle Öle, deren Aufbereitung sowie das Konservieren von Fertigerzeugnissen.

Beziehungen zu anderen Klassifikationsstellen

Lebensmittel, die Speiseöl- oder Speisefettgemische enthalten, werden in die relevanten Stellen in A21D, A23G und A23L klassifiziert. Fette, die von Milch abgeleitet sind, sind in A23C (z.B. A23C 13/00 und A23C 15/00) zu klassifizieren.

C07C umfasst acyclische und carbocyclische Verbindungen, z. B. Carbonsäureester ( C07C 69/00), aber nicht ihre Verwendung in Lebensmitteln, welche von A23D umfasst ist.

C11B umfasst die Produktion und die Reinigung bzw. das Raffinieren von Ölen und Fetten ebenso wie deren Wiedergewinnung aus Abfallstoffen, ist aber nicht beschränkt auf Öle und Fette, die als Lebensmittel verwendet werden können. C11B umfasst nicht Mischungen von Fetten oder Ölen mit Wasser oder Speiseölen oder - fetten, welche von A23D umfasst sind.

C11C umfasst Fettsäuren, die nicht oder nicht mehr mit Glycerin verestert sind (obwohl das Verfahren oder die Veresterung der genannten Fettsäuren mit Glycerin umfasst ist) ebenso wie deren Modifizierungen sowie Kerzen.

A23L 33/00 umfasst Lebensmittel mit verändertem Nährwert, z. B. diätetische Lebensmittel, funktionelle Lebensmittel.

Querverweise

Informative Querverweise

Futtermittel
A23K 10/00
Verwendung von Substanzen als Emulgier-, Benetz-, Dispergier- oder Schaumerzeugungsmittel
C09K 23/00
Mineralöle (Kerosin, Paraffinwachse, Petroleum, Benzin, Diesel), Biodiesel
C10
Herstellung von Fetten oder fetten Ölen unter Verwendung von Mikroorganismen oder Enzymen
C12P 7/64
Untersuchen oder Analysieren von Speiseölen oder - fetten durch spezifische Methoden
G01N 33/03

Glossar

Öl

Öl ist die Bezeichnung für Substanzen, die bei Raumtemperatur oder geringfügig darüber in einem dickflüssigen Zustand ("ölartig") vorliegen und hydrophob (nicht mischbar mit Wasser) und damit lipophil (mischbar mit anderen Ölen) sind.

Diese allgemeine Definition umfasst Verbindungsklassen, die in Bezug auf ihre chemische Struktur, ihre Eigenschaften und ihre Verwendung nicht verwandt sind. Dabei werden pflanzliche Öle, petrochemische Öle und flüchtige ätherische Öle einbezogen. Öl ist eine unpolare Substanz.

Der Begriff "Öl" wird für jede Substanz ungeachtet der chemischen Struktur verwendet, die mit Wasser nicht mischbar ist und sich fettig anfühlt. Beispiele sind Petroleum (oder Erdöl) und Heizöl.

Speiseöl

Speiseöle sind aus Pflanzen oder Tieren gewonnene Fette so wie Fette mikrobiellen Ursprungs, die bei Raumtemperatur flüssig und für die Verwendung als Lebensmittel geeignet sind.

Einige der vielen verschiedenen pflanzlichen Speiseöle sind: Olivenöl, Palmöl, Sojaöl, Rapsöl, Kürbiskernöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Distelöl, Erdnussöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Arganöl und Reisöl. Neben den genannten Ölen werden auch viele andere pflanzliche Öle zum Kochen verwendet.

Wenn mit dem Oberbegriff "pflanzliches Öl" ein Speiseöl gekennzeichnet ist, bezieht sich dies auf eine Mischung aus einer Vielzahl von Ölen, die häufig auf Palm-, Maiskeim-, Soja- oder Sonnenblumenöl basieren.

Speiseöle tierischen Ursprungs sind beispielsweise Fischöle. Essbare mikrobielle Öle zählen ebenso zu den Speiseölen.

Fett

Fette bestehen aus einer großen Gruppe von Verbindungen, die im Allgemeinen in organischen Lösungsmitteln löslich und weitestgehend in Wasser unlöslich sind. Chemisch gesehen sind Fette im Allgemeinen Triester aus Glyzerin und Fettsäuren. Fette sind in Abhängigkeit von ihrer Struktur und Zusammensetzung bei Raumtemperatur fest oder flüssig. Die Begriffe " Öle", "Fette", und "Lipide" werden dazu verwendet auf Fette zu verweisen. Dabei wird der Begriff " Öle" gewöhnlich für Fette, die bei Raumtemperatur flüssig sind, verwendet, wohingegen der Begriff „Fette“ Fette kennzeichnet, die bei Raumtemperatur fest sind. Mit dem Begriff „Lipide“ wird sowohl auf flüssige als auch auf feste Fette verwiesen.

Fette unterscheiden sich von anderen Lipiden durch ihre chemische Struktur und ihre physikalischen Eigenschaften. Sie sind wichtig für viele Lebensfunktionen, wobei sie strukturelle sowie metabolische Funktionen haben. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Diät der meisten heterotrophen Lebewesen, wie auch des Menschen. Fette und Lipide werden im Körper von Lipasen gespalten, welche in der Bauchspeicheldrüse produziert werden.

Backfett

Backfett ist ein Fett, das in der Nahrungsmittelherstellung verwendet wird, insbesondere bei der Herstellung von Backwaren. Es fördert eine krümelige Struktur. Der Begriff "Backfett" kann für jedes Fett, welches zum Backen benutzt wird und bei Raumtemperatur fest ist, verwendet werden. Ein Beispiel für ein Backfett ist Schmalz. In Rezepten wird es auch als hydriertes Pflanzenöl, das bei Raumtemperatur fest ist, bezeichnet. Backfette haben einen höheren Rauchpunkt als Butter und Margarine und haben einen Fettgehalt von 100 %, während Butter und Margarine nur einen Fettgehalt von 80 % aufweisen.