G06F 16/10

Definition

Diese Klassifikationsstelle umfasst:

Einzelheiten von Dateisystemen und Dateiservern, insbesondere alle Aspekte der Erstellung.

Insbesondere alle Aspekte der Erstellung, des Zugriffs oder der Verwaltung von Dateien.

Beziehungen zu anderen Klassifikationsstellen

G06F 16/10 umfasst alle Aspekte im Zusammenhang mit Dateien, bei denen die interne Struktur und Größe einer Datei unabhängig vom zugrunde liegenden physischen Speichersystem ist, das zum Speichern dieser Datei verwendet wird. Dieses Merkmal unterscheidet diese Gruppe vom technischen Gebiet G06F 3/06, das alle Aspekte der Speicherung und Verwaltung von Daten in physischen Speichersystemen umfasst, bei denen die verwendeten Speichereinheiten, z.B. Speichermedien, LUNs, Blöcke, Sektoren usw., vom jeweiligen physischen Speichersystem abhängig sind. Daher umfasst G06F 3/06 die Verwendung von speicherorientierten oder speicherabhängigen Datenstrukturen, während G06F 16/10 die Verwendung von anwendungsorientierten und speicherunabhängigen Datenstrukturen umfasst. Mit anderen Worten, Dateien und Verzeichnisse sorgen für eine logische Speicherorganisation über der darunterliegenden physischen Speicheranordnung.

Querverweise

Informative Querverweise

Einzelheiten von blockbasierten Speichersystemen
G06F 3/06
Einzelheiten der Fehlererkennung und -behebung
G06F 11/14
Adressierung einer Speicherebene, in welcher der Zugriff auf die gewünschten Daten oder Datenblöcke assoziative Adressierungsmittel, z.B. Caches, erfordert
G06F 12/0802
Schutz von Daten vor unberechtigtem Zugriff oder unberechtigter Modifizierung
G06F 21/00

Spezielle Klassifizierungsregeln

Das Klassifizierungssystem von G06F 16/10 ist zweidimensional angelegt. Die verschiedenen funktionalen Aspekte eines Standard- Dateisystems werden durch die Untergruppen G06F 16/11 bis G06F 16/17 beschrieben. Diese funktionalen Aspekte legen die erste Dimension fest. Zusätzliche Aspekte verschiedener Dateisystemtypen werden durch die Untergruppe G06F 16/18 bestimmt. Diese Dateisystemtypen stellen die zweite Dimension dar. Eine doppelte Klassifizierung sowohl für funktionale Aspekte gemäß der ersten Dimension als auch für zusätzliche Aspekte verschiedener Dateisystemtypen gemäß der zweiten Dimension kann in Betracht gezogen werden, wenn in beiden Dimensionen ein Beitrag erfolgt.

Glossar

Datensicherung

Eine Kopie von Daten, die durch Replizieren persistenter Daten von einem bestimmten Speichermedium (nicht von einem flüchtigen Speicher) zu einem bestimmten Zeitpunkt erstellt wurde, um die Daten zu einem späteren Zeitpunkt wieder in dem Zustand wiederherstellen zu können, in dem sie sich zu dem besagten Zeitpunkt befanden. Die Wiederherstellung kann entweder durch Wiederherstellung der replizierten Daten auf ein Speichermedium oder einen Speicher erfolgen oder durch Verwendung des Speichers/Mediums, auf dem die Kopie erzeugt wurde. Eine Datensicherung wird normalerweise verwendet, um verlorene oder beschädigte Daten zumindest teilweise zu korrigieren oder wiederherzustellen, wobei jedoch hingenommen wird, dass der wiederhergestellte Zustand in der Regel nicht mit dem Zustand beim Auftreten des Datenverlustes identisch ist, d.h. einige Daten sind möglicherweise nicht wiederherstellbar.

Datei

Eine Datei ist ein abstrakter Datencontainer, der in Dateisystemen zur Verwaltung einer Menge von Daten verwendet wird. Die interne Struktur einer Datei ist dem Dateisystem normalerweise nicht bekannt, d.h. die Datei ist aus Sicht des Dateisystems opak. Die interne Struktur und Größe einer Datei wird durch die Anwendung festgelegt, die die Datei erzeugt und verwendet. Sie ist jedoch unabhängig vom zugrunde liegenden physischen Speichersystem, das zum Speichern der Datei verwendet wird.

Dateisystem

Ein Dateisystem ist ein Mittel, um Daten zu organisieren, die nach dem Beenden eines Programms erhalten bleiben sollen, indem Verfahren zum Speichern, Wiederauffinden und Aktualisieren von Daten bereitgestellt werden.

Hierarchisches Speichermanagement (HSM)

Ein besonderer Fall der Datenmigration bei dem sich das Zielmedium auf einer niedrigeren Ebene in einem hierarchisch organisierten Speichersystem befindet, die zur Speicherung weniger häufig verwendeter oder nicht mehr aktiv benutzter Daten dient. Das Zielmedium ist für eine längerfristige Speicherung geeignet, ist langsamer und hat niedrigere Kosten pro Dateneinheit. Im Gegensatz zur Datensicherung liegen in HSM-Systemen die Daten nicht in Form einer zusätzlichen Kopie vor.

Datenmigration

Übertragen von Daten von einem Speicher oder Speichermedium auf ein anderes, ohne sie tatsächlich zu replizieren, da letztendlich nur eine Kopie erhalten bleibt. Beispiele: Übertragen von Daten von einer Festplatte zu einer anderen, die unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Zuverlässigkeit, Leistung oder Kosten aufweist.

Datenreplikation

Der Vorgang, mehrere Kopien derselben Daten zu erstellen, von denen mindestens zwei keine Fehler und Modifizierungen im Vergleich zu den Originaldaten aufweisen. Die verschiedenen Kopien können an verschiedenen Orten eines bestimmten Speichermediums oder Speichers abgelegt sein oder sie können auf physisch getrennten Medien oder Speichern gespeichert werden. Das Konzept der Replikation ist unabhängig vom Einsatzzweck. Beispielsweise kann die Replikation zur möglichen Wiederherstellung der Daten, zur Lastverteilung und Leistungssteigerung, zur Fehlertoleranz oder zur erhöhten Verfügbarkeit der Daten eingesetzt werden. Datenreplikation kann auf verschiedenen Abstraktionsniveaus erfolgen, z.B. auf Datenbankebene, auf Dateisystemebene, auf der Ebene der Festplatten-/Speicher-E/A-Operationen, auf Seitenebene im (Haupt-)Speicher oder sogar auf Ebene einzelner Speicherinstruktionen.